INHALT

Leseprobe:

Spirituelles und Religion

Franks Darstellung der Lehre des Mahâtma

Ein Meister ist ein Mensch, welcher seine ganze Persönlichkeit in Gott wie in ein Meer versenkt und sie dort vollständig vergessen hat, bis er einfach das Werkzeug Gottes wird und das Wort Gottes ohne Anstrengung und Vorbedacht verkündet, wenn er den Mund öffnet, und wenn er seine Hand erhebt, Gott wiederum hindurchfließt, um ein Wunder zu wirken.

(Hier ist jedoch durchaus nicht an die von Fakiren berichteten physischen "Wunder" zu denken, wie sie z.B. auch Jacolliot berichtet. Ein wirklicher Mahâtma wird nie durch derartige Produktionen Anhänger zu gewinnen suchen. Er hat allem Fakirtum entsagt, bevor er zu seiner Vollendung kam, und will er trotzdem, was nur in den allerseltensten Fällen geschieht, seine Macht über Kräfte der physischen Natur gebrauchen, so ist dies nur auf besondere Ermächtigung durch seine höheren geistigen Brüder hin erlaubt. Diese Ermächtigung aber wird jedoch oft in vielen Jahrhunderten nicht erteilt, und wenn sie erteilt wird, dann nur aus ganz besonderen geistigen Gründen. Wie sich dann die Macht über physische Kräfte, über die ein wirklicher Mahâtma gebietet, von fakirhaften Demonstrationen unterscheidet, das wird am besten ersichtlich, wenn man die Wunder, die von dem Meister von Nazareth berichtet werden, vergleicht mit dem Produktionen, über die etwas Jacolliot oder Frau Blavatsky zu berichten wissen.)

Denke nicht zu viel an "psychische Phänomene" und dergleichen. Deren Zahl ist Legion, vollständig unbegrenzt, und sobald sich der Glaube an psychische Ereignisse im Herzen eines Suchenden festgesetzt hat, haben solche Phänomene ihr Werk verrichtet. Hellhören, Hellsehen und dergleichen Fähigkeiten sind nicht der Mühe wert zu besitzen, wenn ohne sie unendlich größere Erleuchtung möglich ist und so unendlich größerer Friede erreicht werden kann, als mit ihnen. Die Meister fassen diese Kräfte als eine Bürde auf.

Ich kenne Meister, zwei der größten, und ich kann Euch sagen: der Gedanke, dass ein Meister lediglich jemand ist, der Gewalt erhalten hat über die verschiedenen okkulten Sinne durch lange Übung und Gebet oder dergleichen, ist vollkommen falsch. Kein Meister macht sich irgendetwas aus okkulten Kräften, denn er bedarf ihrer nicht für sein tägliches Leben.

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