Wohlstand durch Wachstum ohne Weiterverschuldung
Wohlstand durch Wachstum ohne Weiterverschuldung

Rudolf Bossle
Wohlstand durch Wachstum ohne Weiterverschuldung

Wirtschaft
978-3-934983-11-3
160 Seiten, gebunden

12,90 €


Leseprobe:

Der Strukturwandel der Bedürfnisse
Historisch betrachtet haben Staaten immer eine ökonomische Entwicklung.
Sie beginnt mit der Befriedigung der Grundbedürfnisse und setzt sich wellenartig fort bis das quantitative Wachstum vom qualitativen abgelöst wird. Das Nachkriegseuropa der westlichen Welt, speziell auch Deutschland, bietet ein Lehrbeispiel für diese Wellen. Bedürfnisse wie Essen, Wohnen, Reisen und Freizeitgestaltung, um nur ein paar Wesentliche zu nennen, bestimmen die Umsatzentwicklungen der Produkte. Sobald die quantitative Sättigungsgrenze erreicht ist und die Märkte zu stagnieren beginnen, schaltet die Wirtschaft auf Qualität um, obwohl es diese immer schon gab.
Es hat sich etwas geändert an diesem Begriff: Qualität. Er bekommt einen völlig neuen Inhalt und eine andere Bedeutung. Die Grundnutzen-Eigenschaften wie Haltbarkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Verträglichkeit, die alle substanziell sind, werden abgelöst durch solche mit Zusatznutzen wie Aussehen, Form, Farbe, Marke, Differenzierung, was eng verknüpft ist mit Mode, die mehr und mehr zum Motor der Wirtschaft wird. Das entscheidende dabei ist, dass praktisch kein Markt mehr zur Stagnation verdammt und dem Niedergang preisgegeben ist. Dennoch schwebt das Damoklesschwert weiter über den Produkten und Märkten, weil Fehlentscheidungen hinsichtlich der Produktpersönlichkeiten zu Umsatzrückgang und Existenznot in den Betrieben führen können.
Das Wirtschaftswachstum vieler Länder, so auch von Deutschland, dümpelt vor sich hin und reicht nicht aus, den Wohlstand zu sichern. Warum ist das so, wenn Immaterialisierung, und nichts anderes ist die Mode, unbegrenztes Wachstum für jedes einzelne Wirtschaftsgut ermöglicht? Sind es die Umstände? Ist es ein ganz natürlicher Entwicklungsverlauf des Auf und Nieder, den es in der Geschichte immer gab? Also Schicksal? Kann dieses Fatum abgewendet werden?
Die Gesellschaften Europas, Deutschlands und anderer Teile der Welt haben die Aufklärung umgesetzt, aber nur partiell - auf dem persönlichen, nicht aber auf dem ökonomischen Gebiet. Das hat zur Individualisierung mit allen Vor- und Nachteilen für die Wirtschaft geführt, die unter dem Strich mehr belastend als fördernd wirkt.
Der produktiv tätige Mensch ist mehrheitlich weniger leistungsbereit, loyal, team- und unternehmensinteressiert. Und als konsumierender und Produkte verwendender Mensch ist er mehrheitlich zu wenig qualitätsorientiert, gemäß der neuen Definition, die diese Produkteigenschaft weniger vernunfts- und mehr emotionsbetont sieht. In ihrer Mehrheit kritisieren die Menschen Mode und Luxus, wahrscheinlich nicht wissend oder ahnend, dass nur durch diese Phänomene Produktpersönlichkeiten geschaffen werden, die in hochentwickelten Märkten Sättigung aufheben und Wachstum schaffen.


Zum Autor:
Dr. Rudolf Bossle studierte in Nürnberg und München Betriebswirtschaft. Nach seiner wissenschaftlichen Tätigkeit bei der GfK Nürnberg promovierte er an der Uni Erlangen. Absolvent der Imede Lausanne und Teilnehmer der Baden Badener Unternehmergespräche. Bei Nestlé Aufbau der Marktforschung, Marketingdirektor, Vors. Der Nestlé Erzeignisse Deutschland, stellv. Vors. Der Nestlé Deutschland AG, Mitglied des Aufsichtsrates der deutschen Nestlé AG. Präsident der deutschen Marketingvereinigung und Verfasser von zwölf Büchern.






über Rudolf Bossle
Dr. Rudolf Bossle (1929-2012) studierte in Nürnberg und München Betriebswirtschaft. Absolvent der Imede Lausanne und Teilnehmer der Baden Badener Unternehmergespräche. Bei Nestlé Aufbau der Marktforschung, Marketingdirektor, Vors. Der Nestlé Erzeugnisse Deutschland, stellvertrender Vorsitzender der Nestlé Deutschland AG, Mitglied des Aufsichtsrates der deutschen Nestlé AG. Präsident der deutschen Marketingvereinigung.
Er verfasste mehrere Standardwerke zur Volkswirtschaftslehre.

Als erfolgreicher Wirtschaftslenker hat er stets auch die Astrologie untersucht, erforscht und in seinem Beruf mit zu Rate gezogen.

Ein kleiner Einblick in die Bedeutung von Rudolf Bossle bietet der Artikel: Herr Bossle, der Herr Bundeskanzler für Sie am Telefon: Hochheimer Zeitung.